Volles Haus beim Infoabend zum Hallenbadareal

Informationsabend zum Hallenbadareal am 12.11.2019

Viele Interessierte waren am Dienstagabend ins Gleis 1 zur gemeinsamen Informationsveranstaltung des BUND und des Ortsverbands von BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN Syke gekommen, um über die geplante Bebauung des Hallenbadareals zu diskutieren.

Dazu passend hatte die Stadtverwaltung am Dienstagmorgen einen aktualisierten Bebauungsplan-Entwurf in der Kreiszeitung veröffentlicht. Dieser sieht erfreulicherweise mehr Abstand zwischen dem historischen Hohlweg und der Bebauung vor als bisher, würde aber immer noch einen großen Teil des für Klima- und Artenschutz wertvollen Ökosystems aus Blühwiese, jungem Birkenwald und altem Buchenwald zerstören.

Verwaltungsvorlage mit aktuellem B-Plan-Entwurf (Nov. 2019)

Die Stadtverwaltung hat in der Zeitung angekündigt, auf dem Areal solle ein „Vorzeigequartier gegen den Klimawandel“ entstehen. Das stützt sich allerdings bisher nur auf Vorschläge wie begrünte Garagendächer, Verzicht auf Schottergärten und Zulässigkeit von Fotovoltaikanlagen. Entsprechend wurde in der Diskussion das Fehlen eines städtebaulichen Konzepts angemahnt, das ökologische und soziale Aspekte beim Wohnungsbau angemessen gewichtet.

Konkret kamen Hinweise darauf, dass der Abstand zwischen Landschaftschutzgebiet und Baugebiet zu vergrößern sei, um Schäden am alten Baumbestand des Hohlwegs durch Verdichtung im Wurzelbereich und Veränderungen im Wasserhaushalt zu vermeiden.

Außerdem wäre auf jeden Fall für verschiedene Bebauungsvarianten durchzurechnen, ob sich das Projekt für die Stadt tatsächlich finanziell rentiert. Auch wurden Bedenken laut, dass das bislang schön gelegene Hallenbad mit dreigeschossigen Gebäuden zugebaut werden soll.

Grundsätzlich wäre es bei ökologisch sensiblen Flächen sinnvoll, nicht einfach nur nach Aktenlage und Planentwurf zu entscheiden, sondern die Bürger*Innen angemessen in die Entscheidungsfindung einzubinden und sich die Situation vor Ort genau anzusehen.

Fazit des Abends: Statt bezahlbaren Wohnraum und Naturschutz gegeneinander auszuspielen, wäre ein Runder Tisch wünschenswert, an dem Stadtplaner und -verwaltung, Ortspolitiker*innen, Natur- und Denkmalschützer*innen, Vertreter*innen sozialer Belange und andere Interessierte zu einem konstruktiven Dialog zusammenkommen können, damit hier wirklich ein vorzeigbarer Ausgleich zwischen Naturschutz und Wohnraumbedarf gelingen kann.

Artikel kommentieren

3 Kommentare

  1. „….und altem Buchenwald zerstören.“ Soweit ich die neue Planung gesehen/ verstanden habe, wird kein alter Buchenwald zerstört; allerdings der junge Pionierwald aus Birkenanflug.
    Johannes Huljus

    1. Völlig richtig – das war leider missverständlich ausgedrückt. Gemeint war, dass das bestehende Gesamtökosystem, also das bisherige Neben- und Miteinander aus Blühwiese, jungem Birkenwald und altem Baumbestand, zerstört wird.

  2. Verwaltung und Politk zeigen sich mut- und fantasielos.
    Arrogant und wenig ergebnisoffen.
    C.D. Lösche

Keine Kommentare möglich.