Thema: Naturschutz

Alte Buche bei Hassinghausen, 2021

In einer Reihe von Beiträgen stellen wir unsere Wahlprogrammthemen für die Kommunalwahl 2021 vor – heute Abschnitt 4: Naturschutz. Unser gesamtes Wahlprogramm als pdf-Download (342 kb) gibt es hier.

Immer mehr Tier- und Pflanzenarten verschwinden. Das gefährdet nicht nur die Funktion der natürlichen Ökosysteme, sondern auch unsere eigenen Lebensgrundlagen. Um die Artenvielfalt zu erhalten, müssen wir vor allem die gefährdeten Lebensräume der Arten bewahren oder neu entwickeln: Wiesen, Wälder, Feuchtgebiete, Gewässer und ihre Uferzonen und andere Biotope, gerade auch im innerörtlichen Bereich.

„Alles, was wir hier auf kommunaler Ebene für den Schutz
von Natur und Umwelt tun können, sollten wir auch tun.“

Henning Greve-Töbelmann kandidiert für den Stadtrat (Platz 6), den Ortsrat Gödestorf (Platz 1) und den Kreistag (Wahlbereich SY/BruVi Platz 6)

Wir wollen:

  • Keine naturnahen, ökologisch wertvollen Flächen mehr bebauen oder zu anderen Zwecken zerstören, weder inner- noch außerorts. Besonders schützenswert sind auch große unzerschnittene Naturräume.
  • Alle städtischen Grünflächen insektenfreundlich anlegen, pflegen und mähen.
  • Gezielte Aufklärung und Bildung zur naturnahen Gartengestaltung, die Lebensraum für Insekten, Vögel, Reptilien, Amphibien schafft (durch Broschüren, Veranstaltungen, Gartenführungen etc.) – nicht nur punktuell, sondern als Dauerprojekt, auch für Schulen und KiTas.
  • Landwirtschaftliche Nutzflächen in städtischem Eigentum bevorzugt an ökologisch bzw. naturnah wirtschaftende Betriebe verpachten.
  • Überpflügte und anderweitig in Anspruch genommene Wegeseitenräume der Natur zurückgeben; die Stadtverwaltung soll jährlich einige davon prüfen und ggf. zurückholen.
  • Besonders wertvolle Naturelemente (wie alte Baumgruppen, Hohlwege usw.) als geschützte Landschaftsbestandsteile sichern.
  • Lichtverschmutzung durch Auswahl insektenfreundlicher Leuchten und Leuchtmittel, Bewegungsmelder, Abschaltzeiten etc. minimieren.
Feldhase, Grünwidderchen und kleiner Feuerfalter auf dem Syker Hallenbadareal, 2021

Gewässer und ihre Uferzonen sind besonders wichtige Lebensräume. Nicht ohne Grund ist ein Teil der Hacheniederung bereits als Natura-2000-Gebiet auf EU-Ebene geschützt.

Wir wollen:

  • Den Schutz der „Lebensader Sykes“ ausweiten, um den Fluss und seine Umgebung möglichst durchgehend in einen natürlichen, ökologisch intakten Zustand zurückzuversetzen. Dasselbe gilt für viele kleinere Gewässer.

Bäume sind besonders wichtig zur Bekämpfung des Klimawandels, für das Kleinklima, als Nahrungsquelle und Lebensraum für viele gefährdete Arten. Sie wachsen langsam und leiden schon jetzt unter vermehrter Hitze, Wassermangel, Schädlingen, Bodenversiegelung …

Wir wollen:

  • Den wertvollen Baumbestand durch eine Baumschutzsatzung vor willkürlicher Abholzung schützen
  • Im Dialog mit den zuständigen Stellen dafür sorgen, dass die Gehölzpflege im öffentlichen Raum maßvoll und ökologisch sinnvoll erfolgt. Auf naturnahe Bewirtschaftung der Landesforste in Syke (Westermark, Friedeholz) und Steigerung des Anteils alter Bäume hinwirken (Umsetzung des Nds. Wegs).

„Ich will erreichen, dass Arten- und Naturschutz z.B. bei der Aufstellung von Bebauungsplänen stärker berücksichtigt werden.“

Inga-Brita Thiele kandidiert für den Stadtrat (Platz 1), den Ortsrat Syke (Platz 4) und den Kreistag (Wahlbereich SY/BruVi Platz 11)

Wasser, Luft & Boden

In Dürresommern wird das Wasser inzwischen selbst bei uns knapp und Bäche trocknen aus. Auch die Wasserqualität ist durch die Belastung mit Nitrat, Pestiziden, Medikamentenrückständen und inzwischen sogar Mikroplastik gefährdet. Somit wird die Aufbereitung zu gesundheitlich unbedenklichem Trinkwasser immer aufwendiger.

Auch unsere Atemluft ist mit diesen Substanzen und zusätzlich mit Verkehrsabgasen und Feinstaub belastet. Über den Boden gelangen alle diese Schadstoffe auch in unsere Nahrungsmittel.

Wir wollen:

  • Im Dialog mit der Landwirtschaft die Belastungen reduzieren (Umsetzung der aktuellen Düngeverordnung und der Vereinbarungen des Niedersächsischen Wegs wie Pestizidreduzierung und Gewässerrandstreifen etc.).
  • Ökolandbau und andere Formen naturschonender Bewirtschaftung (Streuobstwiesen, Weidehaltung etc.) fördern.
  • Gräben mit flacheren Böschungen gestalten, damit sie zu naturnahen Lebensräumen werden und zur Wasserrückhaltung beitragen.
  • Entwässerungsmaßnahmen zurückbauen, um den Niedermoorböden in den Bachtälern (wichtige CO2-Speicher) mehr Wasser zuzuführen.
  • Flächen entsiegeln; weitere Versiegelungen vermeiden.
  • Mehr Aufklärungsarbeit, was jede*r Einzelne tun kann, um in Zeiten der Trockenheit Wasser zu sparen und zusätzliche Belastungen des Wassers durch Reinigungsmittel, Medikamente, Plastik etc. zu vermeiden. Private Regenwasserzisternen fördern bzw. in Plangebieten vorsehen.
  • Die Verkehrswende auch in Syke fördern, um Abgase, Mikroplastik aus Reifenabrieb etc. zu reduzieren.
  • Müllvermeidung
  1. Die Stadt geht mit gutem Beispiel voran: Keine plastikverpackten Produkte bei städtischen Veranstaltungen. Mehrweggeschirr bei allen städtischen und genehmigungspflichtigen öffentlichen Veranstaltungen.
  2. Trinkbrunnen in der Innenstadt und in städtischen Schulen und KiTas zur plastikfreien Bereitstellung von Trinkwasser.
  3. Initiativen zur Einführung von Pfandbehältern in der Außer-Haus-Gastronomie unterstützen.
  4. Mehr Aufklärungsveranstaltungen und -broschüren über Müllvermeidung, Leben ohne Plastik, Upcycling – auch in den Schulen.
  5. Einrichtung/Ansiedlung von Unverpacktläden fördern.
  6. Repaircafés (auch in den Ortsteilen) aktiv unterstützen. Regelmäßige, größere Flohmarktveranstaltungen fördern. Mehr Büchertauschregale aufstellen.
  7. Mehr Müllbehälter im öffentlichen Raum aufstellen und regelmäßig leeren. Aufräumaktionen im öffentlichen Raum mehrmals jährlich durchführen.
  8. Öffentliche Müllbehälter mit Pfandringen ausstatten (zur hygienischen Einsammlung entsorgter Pfandflaschen).