Artenvielfalt auf dem Hallenbadareal 22. Mai 20212. Februar 2022 Der 22. Mai ist der Internationale Tag der Artenvielfalt, weil am 22. Mai 1992 das internationale Übereinkommen über die biologische Vielfalt beschlossen wurde, lt. Wikipedia „das wichtigste multilaterale Vertragswerk für den Schutz der Biodiversität auf der Erde“. Trotzdem geht das Artensterben rasant weiter und bedroht unsere Lebensgrundlagen ebenso sehr wie der Klimawandel. Besonders stark betrifft es die Insekten, die Basis vieler Ökosysteme. Verschwinden die Insekten, droht diesen Ökosystemen der Zusammenbruch. Ein Grünwidderchen (Nachtfalter, Rote Liste Nds. Kategorie 3) auf dem Hallenbadareal im Juli 2021 Deshalb haben die Niedersächsische Landesregierung, die Landwirtschaft und die Naturschutzverbände den sogenannten Niedersächsischen Weg vereinbart. Er soll u.a. die Lebensräume der Insekten besser schützen. Aus diesem Grund gilt in Niedersachsen seit Januar 2021 auch das „mesophile Grünland“ (selten gemähtes Grünland mit einer besonderen Pflanzenvielfalt) als gesetzlich geschütztes Biotop. Aus genau diesem Grünlandtyp besteht ein großer Teil des Syker Hallenbadareals. So steht es im offiziellen Umweltbericht der Stadt Syke zu dem Bebauungsplan „Hallenbadareal“, dessen Umsetzung dieses Biotop zerstören würde. Nur ein paar der Arten, die sich auf dem Syker Hallenbadareal tummeln: Feldhase, Grünspecht, Sperber, Graureiher, Sandbiene, Bläuling, Kleiner Feuerfalter, Grünwidderchen Der Niedersächsische Weg kann nur dann etwas bewirken, wenn sich alle, auch die Kommunen, ehrlich bemühen, seine Ziele umzusetzen. Das muss auch bedeuten, auf die Bebauung ökologisch wertvoller Flächen und insbesondere geschützter Biotope zu verzichten. In ihrem neuen Aktionsprogramm Insektenvielfalt Niedersachsen ruft die Landesregierung dazu auf, Insektenlebensräume im Siedlungsbereich zu erhalten und über die Bauleitplanung zu sichern. Die Bedeutung von Flächen für die Insektenvielfalt soll zukünftig bei der Prüfung von Bauvorhaben stärker berücksichtigt werden. Deshalb plädieren wir dafür, das Hallenbadareal mit seiner über viele Jahre gewachsenen Artenvielfalt zu erhalten, zumal die Fläche in direkter Verbindung mit dem Naturschutz- und Natura-2000-Gebiet Hachetal steht. Wie eine solche Fläche optimal gepflegt und auch zur Umweltbildung für Schul- und Vorschulkinder genutzt werden kann, zeigt ein schönes Beispiel aus Wien. Angesichts der benachbarten Kindergärten und Schulen wäre das auch in Syke gut vorstellbar. Hier geht es zum virtuellen Spaziergang durch den benachbarten Hohlweg und über die Hallenbadwiesen. (Dieser Beitrag wurde am 02.02.2022 aktualisiert: Nach unseren Insekten- und Vogel-Beobachtungen des letzten Sommers erscheint es nicht mehr sinnvoll, irgendeinen Teil der Fläche zur Bebauung zu nutzen. Für den dringend benötigten bezahlbaren Wohnraum sollten zeitnah andere, zentralere Flächen gesucht werden.)